Recycelbare Verpackungen

Was ist die Definition von recycelbaren Verpackungen? Welche Verpackungsmaterialien sind in Luxemburg recycelbar? Warum können einige Verpackungsabfälle noch nicht recycelt werden?

Entdecken Sie alle Informationen zum lokalen Sortieren und Recycling!

Wann ist Verpackungsabfall recycelbar?

valorlux certified 100 % recyclable

Valorlux hat eine klare Definition für recycelbares Material. Wir sind der Ansicht, dass Verpackungsabfälle recycelbar sind, wenn sie die folgenden drei Kriterien erfüllen:

 

  • Verpackungsabfälle können mit den vorhandenen Sammelsystemen im Großherzogtum Luxemburg gesammelt werden.
  • Verpackungsabfälle können in Sortieranlagen sortiert werden, in denen die Sortierung in großem Umfang nachgewiesen wurde oder nachgewiesen werden kann. Für Verpackungen, die im blauen Valorlux-Sack gesammelt werden, gilt dieses Kriterium für die Sortieranlage der Firma HEIN in Bech-Kleinmacher.
  • Verpackungsabfälle können auf wirtschaftlich und ökologisch vertretbare Weise recycelt werden. Das Recycling wurde oder kann in großem Umfang nachgewiesen werden.

Was sind die Kriterien für ein wirtschaftlich und ökologisch vertretbares Recycling?

Wir sprechen von wirtschaftlich und ökologisch vertretbarem Recycling, wenn die folgenden Kriterien für die gesamte Recyclingkette erfüllt sind:

 

  • Transportwege für Sammlung, Sortierung und Recycling so kurz wie möglich;
  • wirtschaftlich tragbare Kosten für die Sammlung, Sortierung und Wiederverwertung;
  • Sortieranlage mit der Kapazität, die in Verpackungsabfällen am meisten enthaltenen Ströme zu sortieren;
  • Recyclingzentren in Nachbarländern und europäischen Ländern;
  • In großem Umfang bewährte Recyclingtechnologie mit garantierten Abnehmern.

Wohin werden die gesammelten Verpackungen transportiert?

Die in den blauen und grünen Valorlux-Säcken gesammelten Verpackungen werden zum Sortierzentrum von Hein Déchets in Bech-Kleinmacher, Luxemburg, transportiert. Dort werden die Verpackungen nach folgenden Materialien getrennt:

 

  • PET Flaschen (transparent/hellgrün)
  • PET Flaschen (grün/ dunkelblau)
  • PET Flaschen (andere Farben)
  • PET mix : Schalen, Töpfe, Becher
  • HDPE : Flaschen und Flakons
  • PE : Filme (HD and LD)
  • PP : Filme
  • PP : Schalen, Töpfe, Becher
  • PS : Schalen, Töpfe, Becher
  • Stahl
  • Aluminium
  • Getränkekartons

 

Wie wird die Auswahl der Recycler getroffen?

Valorlux bevorzugt nach Möglichkeit das lokale Recycling. Luxemburg verfügt aber, aus Rentabilitätsgründen (die kritische Menge liegt bei rund 25.000 Tonnen) über wenig ansässige Recyclingbetriebe, dh Verarbeitungsanlagen (Waschen, Zerkleinern) für Verpackungsabfall. Daher werden die meisten sortierten Materialien an Recycler in Nachbar- oder europäische Länder exportiert.

Abgesehen von der Berücksichtigung der Kriterien für ein wirtschaftlich und ökologisch vertretbares Recycling sind alle Recycler, an die die verschiedenen Materialien geliefert werden, von den örtlichen Behörden zertifiziert. Außerdem ist eine Genehmigung der luxemburgischen Umweltverwaltung erforderlich, um diese Abfälle an die Recycler exportieren zu können.

 

Im Detail:

 

  • Stahl wird in Luxemburg recycelt
  • Aluminium wird in Belgien recycelt
  • Getränkekarton wird in Deutschland recycelt
  • Kunststoff wird in Frankreich und Deutschland recycelt
  • Pappe und Papier werden in Frankreich, Belgien, Deutschland und den Niederlanden recycelt
  • Glas wird in Frankreich recycelt

 

Metallverpackungen: Stahl und Aluminium

 

Wussten Sie, dass 80% des auf den Markt gebrachten Metalls noch heute verwendet wird? Und dass das Recycling einer Tonne Metall zwischen 79% und 95% Energie spart, verglichen mit der Erzeugung aus Erzen?

 

Wie werden die auf den luxemburgischen Markt gebrachten Verpackungen sortiert und recycelt? Um welche Verpackungsarten handelt es sich? In diesem Artikel finden Sie Antworten auf diese Fragen.

Aluminium ist das am häufigsten vorkommende Metall in der Erdkruste. Es wird aus Bauxit gewonnen, einem Gestein, das seinen Namen dem französischen Dorf Les Baux-de-Provence verdankt, in dem dieses Mineral erstmals entdeckt wurde. Aluminium ist sehr formbar, leicht, hat gute Barriereeigenschaften zum Schutz von Lebensmitteln und rostet in feuchter Umgebung nicht.

 

Aluminiumverpackungen gibt es in verschiedenen Ausführungen (unvollständige Liste):

 

  • Getränkedosen,
  • Essensschalen,
  • Schalen für Tierfutter,
  • Deckel für Joghurtbecher,
  • Spraydose,
  • Flaschenverschlüsse (Saft, Wasser, Wein oder Spirituosen),
  • Verpackung für Kekse und Schokolade,
  • kosmetische und pharmazeutische Verpackungen.

 

Sortierung und Recycling von Aluminiumverpackungen in Luxemburg

 

Zur Rückgewinnung des Aluminiums im Sortierzentrum Bech-Kleinmacher werden Wirbelstrommaschinen eingesetzt. Dieser Prozess ermöglicht es, alle Aluminiumverpackungen wiederzugewinnen. So können auch kleinste Gegenstände (wie Flaschenverschlüsse) sortiert, gesammelt, und nachdem das Material in Ballen gepresst wurde, an den Aufbereiter HKS Geel in Belgien geschickt werden.

 

Der Aufbereiter bereitet den Abfall so auf, dass die Aluminiumdosen und -schalen leicht zu neuen Dosen recycelt werden können. Nachdem diese neuen Ressourcen zusammengepresst wurden, werden sie zu einem Recycler transportiert.

 

Der Recycler zerkleinert zuerst das Aluminium und entfernt Verunreinigungen wie Farben und Lacke. Die gereinigten Aluminiumchips werden dann in einen Hochtemperaturofen gegeben (Aluminium schmilzt bei 660 Grad Celsius). Wenn Aluminium schmilzt, reagiert es mit Luft und bildet Aluminiumoxid, das auf der Oberfläche schwimmt. Nach dem Entfernen dieser Schlacke kann die aus diesem Prozess austretende Masse zu Barren oder Platten verarbeitet werden. Die Barren werden durch einen Walzprozess gedehnt und aus den daraus entstehenden Aluminiumfolien können neue Verpackungen oder Gegenstände hergestellt werden.

 

  • Ein Beispiel: der gesamte Recyclingzyklus einer Dose beträgt 60 Tage!
  • Mit 670 Dosen kann man ein Fahrrad herstellen!
  • Durch das Recycling von 1 Tonne Aluminium sparen Sie 9 Tonnen Kohlendioxid (CO2).

Stahl ist eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung, die seit der Eisenzeit abgebaut wird. Infolge der industriellen Revolution und der Entwicklung zu einer erfolgreichen Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, entwickelte sich Stahl als Verpackungsmaterial für viele Produkte.

Seine Eigenschaften sind der Schutz vor ultravioletter (UV) Strahlung, vor Feuchtigkeit und Luft, und eine undurchlässige Abdichtung.

 

Stahlverpackungen gibt es in verschiedenen Ausführungen (unvollständige Liste):

 

  • Kosmetikdosen,
  • Getränkedosen,
  • Verpackung für Schokolade, Tee, Kaffee,
  • Schachteln für Süßwaren,
  • Dosen,
  • Bierflaschenverschlüsse,
  • Büchsen,
  • Deckel,
  • Teelichter,
  • Spraydosen ohne Gefahrenstoffe.

 

Sortierung und Recycling von Stahlverpackungen in Luxemburg

 

Das Sortierzentrum in Bech-Kleinmacher verfügt über ein magnetisches Überband (großer Magnet über einem Förderband), um alle Stahlverpackungsabfälle aufzufangen. Der so zurückgewonnene Stahlabfall wird zuerst gepresst und dann zu ESKA Derichebourg in Woippy in Frankreich (Mosel) transportiert, wo er konditioniert und verdichtet wird. Nach diesem Prozess kehrt der Stahlschrott zum Recycling in das Großherzogtum Luxemburg bei Arcelor Mittal in Differdange zurück.

 

Bei Arcelor Mittal wird der Abfall zunächst in einem Lichtbogenofen geschmolzen. Gleichzeitig wird Sauerstoff (O) zugesetzt, um Kohlenstoff in Form von Kohlendioxid (CO2) zu entfernen. Dann werden andere Additive wie Silizium (Si) oder Aluminium (Al) zugesetzt, die als Reduktionsmittel oder Desoxidationsmittel wirken und darauf abzielen, den verbleibenden Sauerstoff zu entfernen. Der während dieses Prozesses so gereinigte und zurückgewonnene Stahl wird dann in einem zweiten Schritt, der Sekundärmetallurgie, nachbehandelt. Dazu wird der flüssige Stahl dem sogenannte Pfannenofen zugeführt, wo die erforderlichen Legierungen beigemischt werden, um die spezifischen Eigenschaften des Endprodukts zu bestimmen. Schließlich wird der Stahl zur Stranggussanlage transportiert und hier vergossen.

 

Das Endprodukt dieses recycelten Stahls aus luxemburgischen Verpackungsabfällen wird hauptsächlich zur Herstellung von Trägern, Spundwänden aber auch Schienen verwendet. Lokale Stahlverpackungsabfälle werden demnach nicht wieder zu Verpackungen. Der Grund ist folgender: Arcelor Mittal hat eine Fabrik, die auf die Herstellung von Stahlverpackungen spezialisiert ist, in Dünkirchen (Frankreich). Da der Transport von Stahlverpackungsabfällen von Luxemburg nach Dünkirchen weder ökologisch noch ökonomisch wäre, ist es viel sinnvoller, diese Abfälle vor Ort zu recyceln und für die Herstellung von Balken für den Gebäudebau zu benutzen.

 

Der Vorteil von Metall ist, dass es endlos recycelt werden kann, ohne seine physikalischen und chemischen Eigenschaften zu verlieren. Die gute Recyclingfähigkeit von Metall bedeutet, dass der größte Teil der auf den Markt gebrachten Metallverpackungen noch heute Verwendung findet.

 

Theoretisch könnte die Herstellung neuer Metallgegenstände daher ausschließlich aus Altmetall erfolgen. In der Praxis müssen jedoch sowohl Rohstoffe als auch Sekundärrohstoffe verwendet werden. Viel Metall wird in Bereichen mit langer Lebensdauer wie Gebäudebau oder Autos verwendet, wo es lange dauert, bevor die Metalle zurückgewonnen und in ein neues Produkt integriert werden können.

 

Aus diesem Grund ist die Rückgewinnung von Metallverpackungen durch bestehende Sammel- und Recyclingketten so wichtig. Da der Lebenszyklus von Verpackungen sehr kurz ist, werden schnell Sekundärmaterialien verfügbar, aus denen ein anderes Produkt neu hergestellt werden kann. Das Recycling von Metallverpackungen trägt somit zur Etablierung der Kreislaufwirtschaft bei, indem die Gewinnung neuer Mineralien begrenzt, die natürlichen Rohstoffe geschont und die CO2-Emissionen gesenkt werden.

 

So kann Ihre Getränkedose - nach Gebrauch und Recycling - möglicherweise in seinem nächsten Lebenszyklus im Schiffbau, in der Automobilindustrie oder als Baumaschine verwendet werden. Aber sie kann genauso einfach wieder eine Dose werden. Der gesamte Recyclingzyklus einer Dose, die als Dose wieder auf den Markt gebracht wird, beträgt nur 60 Tage!

Aktuelle Recyclingquoten:

 

  • Die Recyclingquote für Metallverpackungen in Luxemburg liegt 2019 bei 83%.
  • Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestrecyclingrate beträgt 50%.
  • In Luxemburg macht Metall 7% der Gesamtmenge an recyceltem Verpackungsabfall aus. (Quelle: Valorlux Geschäftsbericht 2019).

 

Angestrebte Recyclingquoten gemäß europäischer und luxemburgischer Gesetzgebung

 

Jahr Eisenmetalle Aluminium
2025 70% 50%
2030 80% 60%

 

 

Interessante Fakten:

  • Jedes Jahr werden in Europa 98 Milliarden Metalleinheiten für die Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie hergestellt. Dies bedeutet, dass jeder Einwohner der Europäischen Union durchschnittlich 4 Einheiten pro Woche verbraucht.
  • Jede gesammelte und sortierte Aluminiumdose kann in nur 60 Tagen zu einer neuen Dose werden.
  • Das Recycling von 1 Tonne Aluminium erspart 9 Tonnen Kohlendioxid (CO2).

Abbildung des Stahlrecyclingprozesses

Produktionsschema

(Quelle: Arcelor Mittal Luxembourg)

 

  1. Stahlschrott wird mittels Greifer in die Schrottkörbe gefüllt.
  2. Diese werden dann mittels Kran in den Elektroofen entleert.
  3. Nach einschmelzen der Charge, wird der flüssige Stahl in die Stahlpfanne gegossen.
  4. Die Stahlpfanne wird dann dem Pfannenofen zugeführt, wo durch Zugabe der Legierungselemente die Stahlsorte hergestellt wird.
  5. Mittels Kran wird die fertige Stahlsorte der Stranggusanlage zugeführt und vergossen.
  6. Die erstarrten “Beam-Blanks” werden anschließend in das anliegende Stahlwerk transportiert.

Kunststoffverpackungen

Wussten Sie, dass Kunststoff im Jahr 2018 nur 19% des Gesamtgewichts des Verpackungsabfalls aller Verpackungsmaterialien zusammen ausgemacht hat? ** Und dass 40% der europäischen Nachfrage nach Kunststoff für die Herstellung von Verpackungen bestimmt sind? *

 

Welche Materialien stecken hinter dem Namen "Kunststoff"? Welche Kunststoffe sind nach aktuellem Entwicklungsstadium der Sortier- und Recyclinganlagen in Luxemburg recycelbar? Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Artikel.

 

Die Erfindung des ersten synthetischen Kunststoffs in Massenproduktion geht auf das Jahr 1907 mit der Erfindung des Bakelits durch Leo Hendrik Baekeland zurück. Dieses Material wurde lange bei der Herstellung von Telefonen verwendet. Es folgten die Erfindung von Cellophan, Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrol (PS), Polyethylen (PE) und Nylon vor dem Zweiten Weltkrieg. Der eigentliche Erfolgskurs von Plastik begann nach dem Zweiten Weltkrieg. Tupperware wurde 1946 auf den Markt gebracht und die erste Plastikflasche erschien 1968.

 

Seitdem haben technologische Fortschritte zu einer exponentiellen Produktion und Verwendung von Kunststoff weltweit geführt. Im Jahr 2019 wurden 370 Millionen Tonnen produziert. Schätzungen der Europäischen Kommission gehen davon aus, dass sich diese Zahl in den nächsten 20 Jahren verdoppeln wird.

Kunststoff und fossile Brennstoffe

 

Kunststoff kann aus Cellulose, Kohle, Erdgas oder Erdöl synthetisiert werden. Es könnte jedoch auch komplett biobasiert sein und aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden. Es stellt sich demnach die Frage: Warum ist die Kunststoffproduktion derzeit noch stark mit der Ölindustrie verbunden?

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg führten die Bemühungen zur Wiederbelebung der Weltwirtschaft zu einem großen Energiebedarf. Da Erdöl einen Zugang zu billiger Energie bietet, hat die Nutzung von Erdöl rasant zugenommen und dauert bis heute an. Und obwohl wir derzeit einen wachsenden Wunsch nach einer Energiewende sehen, ist die Weltwirtschaft immer noch stark von der Nutzung fossiler Ressourcen abhängig.

 

In diesem Kontext der Ölförderung entstand Kunststoff. Während des Raffinierens von Öl werden mehrere Benzine aus dem Rohöl entfernt, wie beispielsweise Heizöl, Gasöl und Kerosin. Ein anderes Benzin, Naphtha, wird ebenfalls während des Raffinierens extrahiert. Es ist dieses Produkt, das zur Herstellung von Kunstharzen verwendet wird. Kunststoff, wie wir ihn kennen, ist daher ein Nebenprodukt der Erdölraffinerie.

 

Da die Weltwirtschaft immer noch stark von fossilen Ressourcen abhängig ist, wird Naphtha weiterhin als Nebenprodukt der Erdölraffinerie abgebaut.

 

Was ist mit der Nutzung erneuerbarer Ressourcen?

 

Derzeit befindet sich die Herstellung von Kunststoff aus erneuerbaren Rohstoffen noch in der Entwicklungs- und Skalierungs-Phase. Die Nachfrage nach Biokunststoffen ist nach wie vor gering. Die Produktion lag 2020 bei 1% der weltweiten Kunststoffproduktion. 47% (0,99 Millionen Tonnen) werden bereits für Verpackungen verwendet ***. Diese derzeit noch geringe Nachfrage impliziert, dass der Produktionspreis für Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen derzeit noch höher ist als der Produktionspreis aus fossilen Rohstoffen.

 

Die Europäische Kommission plant jedoch, die Kunststoffproduktion von fossilen Ressourcen zu entkoppeln, indem sie unter anderem auf biobasierte Ressourcen zurückgreift. Es wird jedoch auch darauf geachtet, dass diese neuen Kunststoffe gegenüber dem Einsatz nicht erneuerbarer Ressourcen echte ökologische Vorteile bieten.

 

Bis diese Entkopplung fossiler Ressourcen tatsächlich einsetzt, können wir davon ausgehen, dass aus fossilen Ressourcen gewonnener Kunststoff aufgrund seiner hohen Funktionalität und relativ geringen Kosten, uns weiterhin in unserem täglichen Leben begleiten wird.

 

 

Kunststoffverpackungen: der Ursprung ihres Erfolgs:

Der Erfolg von Kunststoffverpackungen beruht auf den spezifischen Eigenschaften dieses Materials: Flexibilität, Beständigkeit, Leichtigkeit, Stabilität, Barriereeigenschaften, einfache Sterilisation, Möglichkeit der Anwendung als Folien oder in fester Form - all diese Eigenschaften ermöglichen die Verwendung von Kunststoffen für zahlreiche verschiedene Verpackungsformen.

 

Kunststoff ist daher ein besonders attraktives Material für Lebensmittelverpackungen. Aufgrund seiner Eigenschaften trägt Kunststoff dazu bei, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, Lebensmittel frisch zu halten und ihre Haltbarkeit zu verlängern. Es verhindert die Übertragung des Geschmacks und ermöglicht es den Lebensmitteln, ihren natürlichen Geschmack zu behalten. Auf diese Weise können Händler, die in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit auferlegten Standards, einhalten, da Kunststoffverpackungen einen hygienischen Umgang ermöglichen und die Lebensmittel vor äußerer Kontamination schützen.

 

Interessant ist auch, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Forschung und Entwicklung kein anderes Verpackungsmaterial alle Eigenschaften von Kunststoff erfüllen kann. Dies erklärt seinen anhaltenden Erfolg als Verpackungsmaterial.

PP (Polypropylen) gehört zur Familie der Polyolefine. Es ist der Kunststoff mit der geringsten Dichte. Aufgrund seiner Wärmebeständigkeit eignet es sich jedoch besonders für Lebensmittel, die in einer Mikrowelle erhitzt werden müssen.

 

Im Jahr 2019 macht es 19,4% der europäischen Nachfrage nach Kunststoffen aus.*

 

Polypropylen-Verpackungen gibt es in verschiedenen Ausführungen (unvollständige Liste):

 

  • Luftdichte Schalen für Lebensmittel, die in der Mikrowelle erhitzt werden können
  • Schalen für Salate
  • Joghurtbecher
  • Becher für Butter oder Margarine
  • Tüten zum Verpacken von Süßwaren
  • Behälter mit Klappdeckel
  • Blumentöpfe

 

plastik recycling-code 05 PP

Sie können PP anhand des auf der Verpackung angebrachten Recycling-Codes 5 identifizieren.

HDPE (High Density Polyethylen) gehört zur Familie der Polyolefine. Es hat eine höhere Dichte und ist sehr fest, stabil und widerstandsfähig gegen Druck und Stöße.

 

Im Jahr 2019 macht es 12,4% der europäischen Nachfrage nach Kunststoffen aus. *

 

HDPE-Verpackungen gibt es in verschiedenen Ausführungen (unvollständige Liste):

 

  • starre Flaschen (zB Milchflasche)
  • Flaschen und Flakons (Waschmittel, Reinigungsmittel, Kosmetikflaschen wie Shampoo)
  • Behälter für Senf oder Mayonnaise
  • Töpfe
  • Verschlusskappen
  • Folien

 

plastik recycling-code 02 PE-HD

Sie können HDPE anhand des auf der Verpackung angebrachten Recyling-Codes 2 identifizieren.

PET gehört zur Familie der Polyester. Es ist ein robuster, aber leichter Kunststoff. Das Flaggschiff von PET ist die Plastikflasche, für die die Verwendung von recyceltem Kunststoff (R-PET) zur Wiederverwendung in neuen Flaschen von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) genehmigt wurde. Die PET-Flasche ist daher ein bestätigtes Beispiel für die Zirkularität von Kunststoff.

In unserem Video erfahren Sie mehr über das Recycling von der PET Flasche.

 

 

Im Jahr 2019 macht es 7,9% der europäischen Nachfrage nach Kunststoffen aus. *

 

PET-Verpackungen gibt es in verschiedenen Ausführungen (unvollständige Liste):

 

  • Flaschen (Saft, Wasser)
  • Schalen (aktuell nicht recyclebar da grösstenteils mehrere Sorten Plastik verarbeitet werden)
  • kleine Behälter für Dressing und Saucen (aktuell nicht recyclebar da grösstenteils mehrere Sorten Plastik verarbeitet werden)
  • Behälter für Gewürze (aktuell nicht recyclebar da grösstenteils mehrere Sorten Plastik verarbeitet werden)

  • Flaschen für Hygieneprodukte (recyclebar mit den Plastikflaschen so lange der Anteil, entsprechend den EFSA Auflagen, unter 5% der Gesamtmasse liegt)

plastik recycling-code 01 PET

Sie können PET anhand des auf der Verpackung angebrachten Recycling-Codes 1 identifizieren.

PE-LD (Polyethylen niedriger Dichte) gehört zur Familie der Polyolefine. PE-LD hat eine geringe Dichte. Flexibel, biegbar und dehnbar, hält es Temperaturen bis zu 80 ° Celsius stand.

 

Im Jahr 2019 macht es 17,4% der europäischen Nachfrage nach Kunststoffen aus. *

 

PE-LD-Verpackungen gibt es in verschiedenen Ausführungen (unvollständige Liste):

 

  • Plastiktüten und Folien, Müllsäcke
  • Versiegelungs-Folien für Lebensmittelschalen
  • Verpackungsfolien

 

plastik recycling-code 04 PE-LD

Sie können LDPE anhand des auf der Verpackung angebrachten Recycling-Codes 4 identifizieren.

Polystyrol kann in Form von Schaum (EPS) oder in starrer Form (PS oder XPS) vorliegen. Es hat eine niedrige Barriere gegen Sauerstoff und Dampf und einen relativ niedrigen Schmelzpunkt.

 

Die bekannteste Anwendung von PS findet sich in Form von expandiertem Polystyrol, auch unter dem Namen Styropor bekannt. EPS ist ein Verpackungsmaterial, das in vielen alltäglichen Bereichen verwendet wird. Leicht und langlebig, hat es auch eine gute Stoßdämpfung und Wärmeisolationsfähigkeit.

 

Im Jahr 2019 macht es 6,2% der europäischen Nachfrage nach Kunststoffen (PS + EPS) aus.* XPS is aktuell nicht mechanisch recyclebar.

 

PS-Verpackungen gibt es in verschiedenen Ausführungen (unvollständige Liste):

 

  • Becher für Joghurt oder Crème Fraîche
  • Fischschalen
  • Fleischschalen
  • Füll- und Schutzmaterial für Verpackungen
plastik recycling-code 06 PS

Sie können das PS anhand des auf der Verpackung angebrachten Recycling-Codes 6 identifizieren.

Die Sortierung

 

Kunststoffverpackungen, die mit der Haus-zu-Haus-Sammlung (blauer Sack) abgeholt werden, werden in der Sortieranlage in Bech-Kleinmacher abgeladen. Durch eine erste Sortierung über ein rotierendes Sieb können die Verpackungen nach Größe getrennt werden. Durch diesen Prozess können sehr große Kunststofffolien vom Rest des Sortierprozesses getrennt werden. Danach werden die kleineren und leichteren Folien erst durch einen Luftabscheider, der die Folien ansaugt, und schließlich durch einen ballistischen Abscheider, vom Rest der Verpackungen getrennt. Am Ende dieses Prozesses sind die Folien (PE und PP) somit vollständig von den festen Verpackungen getrennt. Die festen Verpackungen setzen ihre Reise durch die Sortieranlage fort und passieren verschiedene Trennstufen, die mit Lichtstrahlen im nahen Infrarot (NIR) ausgestattet sind. Jedes NIR kann ein sehr spezifisches Material (PP, PS, PET, PE-HD) identifizieren. Am Ende der Sortierkette sind alle Verpackungsabfälle nach Materialart sortiert. Bei PET-Flaschen werden auch verschiedene NIRs verwendet, um die Farbe der Flasche zu identifizieren und sie nach transparenten / hellblauen Flaschen, dunkelblauen / grünen Flaschen und Flaschen anderer Farben zu sortieren. Am Ende des Sortierprozesses wird jedes Material gepresst und für die Lieferung an die verschiedenen Recyclingbetriebe vorbereitet.

 

Das Recycling

 

Die Ballen werden von Bech-Kleinmacher zu verschiedenen Recyclern transportiert:

 

  • PET zu Wellman und zu Plastipak Packaging nach Frankreich;
  • PE-HD zu Paprec nach Frankreich, zu AGR_DAR und zu Replano nach Deutschland;
  • PE- und PP-Folien zu AGR_DAR nach Deutschland;
  • PP zu Paprec nach Frankreich und zu AGR_DAR nach Deutschland;
  • PS zu Vogt Plastic nach Deutschland;
  • EPS zur Fischer Gruppe nach Deutschland.

 

Auf der Ebene des Recyclingbetriebes erfordert jedes Material eine bestimmte Behandlungstechnik. Im Allgemeinen haben sich Aufbereiter daher auf das Recycling eines Kunststoffharzes spezialisiert. Dies liegt daran, dass Harze unterschiedliche Dichten haben und unterschiedliche Schmelztemperaturen erfordern. Einige Harze, wie z. B. Harze aus PET-Flaschen, können wieder in neue Flaschen umgewandelt werden. Für die meisten Kunststoffe gibt es aber noch keine Genehmigung der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) für ihre Wiederverwendung in Anwendungen mit Lebensmittelkontakt. Kunststoffharze, für die eine Wiedereingliederung in Anwendungen mit Lebensmittelkontakt nicht zulässig ist, dürfen daher nicht mit Kunststoffharzen gemischt werden, für die diese Genehmigung nicht besteht Dies erklärt auch die Wichtigkeit, jedem Aufbereiter Kunststoffharze einer einzigen Sorte zu liefern.

 

Selbst wenn der Recyclingprozess für jedes Kunststoffharz eine sehr spezifische Technik erfordert, bleiben die Hauptstufen ähnlich. Zunächst wird der Verpackungsabfall gewaschen, um große Verunreinigungen wie beispielsweise Klebstoffe zu entfernen. Dann werden sie zu Flocken oder Flakes zerkleinert, erneut gewaschen und dann geschmolzen und zu Granulat gepresst. Mit diesen Körnchen werden neue Gegenstände oder Verpackungen gefertigt.

 

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Wussten Sie schon? Fokus auf Flaschenverschlüsse

Bei der Sortierung zuhause können Sie die Verschlüsse auf den Flaschen lassen. Während des Waschens schwimmen die Flocken von den HDPE-Verschlusskappen oben und die von den Flaschen unten, sodass der Aufbereiter sie leicht voneinander trennen kann, bevor der Recyclingprozess fortgesetzt wird.

 

Wenn Sie jedoch eine lokale luxemburgische Aktion unterstützen möchten, können Sie diese auch separat sammeln und an den ASA-Verband spenden, der über seine Aktion "E Stopp fir e Mupp" die Ausbildung von Assistenzhunden finanziert.

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Plastik ist in unserem täglichen Leben allgegenwärtig. Es findet sich in unseren Autos, in den Bildschirmen, die wir anschauen, in Spielzeug, in medizinischen Anwendungen, in unserer Kleidung, in unseren Häusern, in Alltagsgegenständen und natürlich in Verpackungen.

 

Das Material wird oft für die Kehrseite seiner erfolgreichen Verwendung kritisiert - nämlich Littering (achtloses Wegwerfen von Abfällen im öffentlichen Raum) und Umweltverschmutzung. Kunststoff gehört, wie andere Verpackungsmaterialien, nicht in die Umwelt. Eine deutsche Studie aus dem Jahr 2017 **** schätzt, dass von rund 1.350 analysierten Flüssen 10 Flüsse (8 in Asien und 2 in Afrika) für 90% des über die Flüsse in die Ozeane transportierten Kunststoffs verantwortlich sind. Die Hauptursache für dieses Problem ist nicht das Kunststoffmaterial an sich, sondern der Mangel an Infrastruktur für die Sammlung, Sortierung und das Recycling von Abfällen in diesen Regionen.

 

Die Europäische Kommission schätzt, dass jedes Jahr Plastikmüll, der umgerechnet 66.000 Lastwagenladungen entspricht, in den europäischen Ozeanen abgeladen wird. Im Gegensatz zu einigen asiatischen Ländern sind die Sammel-, Sortier- und Recyclinginfrastrukturen für Kunststoffverpackungen in Europa jedoch betriebs- und funktionsfähig. Es ist daher wichtig, dass jeder von uns am Sortierprozess teilnimmt damit diese Ressourcen nicht zu „verlorenem“ Abfall werden, sondern wiederverwendet und zu neuen Objekten oder Verpackungen recycelt werden können.

Aktuelle Recyclingquoten :

 

  • Die Recyclingquote für Plastikverpackungen in Luxemburg liegt 2019 bei 59,22%.
  • Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestrecyclingrate beträgt 22,5%.
  • In Luxemburg macht Plastik 13% der Gesamtmenge an recyceltem Verpackungsabfall aus. *****

 

Angestrebte Recyclingquoten gemäß europäischer und luxemburgischer Gesetzgebung

 

2025 : 50 %

2030 : 55 %

 

Anteil von recyceltem Material in Getränkeflaschen (R-PET)

 

2025 : 25 % recyceltes Material

2030 : 30 % recyceltes Material

 

Interessante Fakten:

  • Europa hat die weltweit höchste Kunststoffrecyclingrate.
  • Seit 2006 hat die Menge an Kunststoffverpackungsabfällen, die an Recyclingketten geliefert werden, in der Europäischen Union um 92% zugenommen.
  • 42% der in der Europäischen Union gesammelten Menge an Kunststoffverpackungen wurde 2018 recycelt.*
  • Die europäische Kunststoffproduktion machte 2019 16% der Weltproduktion aus.
  • 51% der Weltproduktion sind auf asiatische Länder zurückzuführen. **
  • 40% der europäischen Nachfrage nach Kunststoff entfallen auf Verpackungen, 20% im Baugewerbe und 10% im Automobilbereich. *
Bottle to bottle Prozess
* Source PlasticsEurope
**Source Eurostat
*** Source : European Bioplastics
**** Source : Export of Plastic Debris by Rivers into the Sea" by Christian Schmidt (et al) from the Helmholtz Centre for Environmental Research (UFZ) in Germany
***** Source : Rapport annuel 2019 Valorlux

Verpackungen aus Papier und Karton

 

Wussten Sie, dass Sie durch das Recycling einer Tonne Papier/Pappe 3 kWh sparen, was dem Energieverbrauch eines LCD-Fernsehers für 2 Tage entspricht? Und dass Papier und Pappe mit 40,9% des Abfallgewichts und 31,8 Millionen Tonnen im Jahr 2018 den größten Teil des Verpackungsabfalls in Europa ausmachen? *

 

Wie werden Papier und Pappe hergestellt und recycelt und warum ist es wichtig, am Sortierprozess teilzunehmen? Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Artikel.

 

Das Datum, an dem die Entdeckung des Papiers dokumentiert wurde, geht auf das Jahr 105 n. Chr. zurück, als ein chinesischer Beamter namens T’sai Lun dem kaiserlichen Hof seine Papierherstellungsmethode anbot. Und obwohl später belegt werden konnte, dass bereits vor diesem Zeitpunkt Pflanzen- und Seidenfaserpapier hergestellt und verwendet wurde, begann sich das Papier von diesem Tag an auf der ganzen Welt zu verbreiten. **

 

Erst in ganz Asien, dann im Nahen Osten und schließlich in den Westen und nach Europa. Die Produktion von Papier im industriellen Maßstab begann tatsächlich im 19. Jahrhundert. Und so hat sich dieses Material, das ursprünglich zum Schreiben und Drucken verwendet werden sollte, zu einem Material entwickelt, welches viele unterschiedliche Anwendungen findet.

 

Die Herstellung von Papier / Pappe erfolgt heute aus Pflanzenfasern, die durch gefällte Bäume oder beim Recycling von Altpapier gewonnen werden. Die Verwendung anderer Pflanzenfasern wie Stroh, Hanf oder Schilf macht derzeit nur 2% des Weltmarktes aus.

 

Der Zellstoff, der zur Herstellung von Papier und Pappe verwendet wird, kann mechanisch durch das Mahlen von Holz (Rohstoff) oder aus Altpapier / Pappe (Sekundärmaterial) gewonnen werden. Bei diesem Verfahren bleiben die Hauptbestandteile des Holzes (Holz, Lignin, Zellulose) erhalten und es entsteht ein sogenannter Holzzellstoff. Diese Papiere haben eine gute Deckkraft und Bedruckbarkeit, werden jedoch mit der Zeit gelb. Papier kann auch chemisch aus Holz hergestellt werden. Hier bleiben nur die Zellulosefasern erhalten und der so gebildete Papierzellstoff besteht zu 95% aus Zellulosefasern. Im Gegensatz zu Papieren aus Zellstoff sind Papiere aus Zellulosefasern lichtdurchlässiger. Sie altern jedoch besser, weil das Lignin, das für die Vergilbung des Papiers verantwortlich ist, während des Produktionsprozesses entfernt wird.

Papier und Pappe werden in jüngster Zeit vermehrt in Verpackungen verwendet. Dies ist hauptsächlich auf die Entwicklung des Versandhandels zurückzuführen, aber auch auf eine skeptischere Haltung des Verbrauchers gegenüber Kunststoffverpackungen. Dies führt zu einer positiveren Haltung gegenüber Verpackungen aus Papier und Pappe. Papier und Pappe werden von den Verbrauchern in der Tat als umweltfreundlicher empfunden.

Lebensmittelprodukte in Papier / Pappe zu verpacken stellt somit eine Alternative zur Verwendung anderer Materialien dar und ermöglicht es, eine umweltbewusstere Kundschaft anzulocken.

 

Aufgrund ihrer Festigkeit, geringe Kosten und ihrer Leichtigkeit schützten Verpackungen aus Papier und Pappe auch den Inhalt während des Transports. Papier und Pappe können in verschiedenen Formen verwendet werden (von Tissue-Papier für Servietten bis hin zu starrem Karton) und ermöglichen somit die Verwendung in einer Vielzahl von Anwendungen. Darüber hinaus sind Papier und Pappe sehr flexibel und leicht bedruckbar, sodass Lebensmittel in Verpackungen mit verschiedenen Formen und Farben präsentiert werden können.

 

Papier-Kartonverpackungen gibt es in verschiedenen Ausführungen (unvollständige Liste):

 

  • Müslischachteln
  • Nudeln
  • Müsli
  • Reis
  • Knäckebrot
  • Schokolade
  • Mehl, Zucker, Salz
  • Nüsse
  • E-Commerce
  • Pizzaschachteln
  • Eierkartons
  • Einkaufstüten, Tüten für Obst und Gemüse, Brot und Gebäck, belegte Brötchen

Die Sortierung

 

Im Großherzogtum Luxemburg können Papier- oder Kartonverpackungen von den Haushalten sortiert und von den Gemeinden auf verschiedene Weise gesammelt werden: blaue Mülltonne, Container oder Recyclingzentrum. Die blaue Mülltonne, die für diesen Zweck zur Verfügung gestellt und von Haus-zu-Haus gesammelt wird, ist sicherlich die einfachste Möglichkeit für Verbraucher, zu Hause zu sortieren und ihren Papier- / Kartonabfall zu entsorgen.

 

Die über die Haus-zu-Haus-Sammlung, die zentrale Sammlung in Recyclingzentren oder in Containern gesammelten Papier- und Kartonverpackungsabfälle werden zu den Unternehmen Lamesch in Bettembourg, Eco-Tec in Sanem und Hein Déchets in Bech-Kleinmacher transportiert. Hier werden wesentliche Elemente, die den Recyclingprozess behindern, wie Verbundverpackungen (z. B. Verpackungen aus Pappe und Kunststoff) und geschlossene Verpackungen, deren Inhalt visuell schwer zu überprüfen ist (z. B. die Pizzaschachtel, die möglicherweise noch Essensreste enthält / Papierabfälle in einer Plastiktüte) manuell von einem sogenannten „Picker“ aus dem Rest des Materialflusses entfernt. Bei Bedarf wird dann eine halbautomatische Sortierung durchgeführt, um das Papier vom Karton zu trennen. Anschließend werden alle als von guter Qualität befunden Verpackungsabfälle zu Ballen gepresst und zu Papier- und Kartonherstellern in Nachbarländern (Frankreich, Deutschland, Belgien, Niederlande) transportiert.

 

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Gut zu wissen:

Erleichtern Sie dem Picker die manuelle Arbeit!

 

Geschlossene Papier- / Kartonverpackungen wie Pizzaschachteln sollten vorzugsweise in zwei Teile zerrissen werden, bevor sie in die Altpapier-Tonne geworfen werden. So kann der Picker, der am Eingang des Aufbereiters eine manuelle und visuelle Sortierung durchführt, leichter die Qualität der Verpackung identifizieren und beurteilen, ob sie für den Recyclingfluss geeignet ist (keine Speisereste, kein Fett). Wenn eine Sichtprüfung nicht möglich ist, werden die Verpackungen aus dem Fluss genommen, da ihr potenzieller Inhalt den Recyclingprozess ernsthaft behindern könnte.

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Das Recycling

 

Der Recycler sortiert und trennt zunächst die verschiedenen Papier- und Kartonsorten nach Farbe und Form und entfernt dann alle Restelemente, die den Recyclingprozess stören könnten.

In einem nächsten Schritt wird der Abfall in ein heißes Wasserbad gegeben, das als Pulper bezeichnet wird, in dem sich die Fasern trennen und zu Zellstoff umwandeln. Auf diese Weise werden Sekundärfasern zurückgewonnen, die zur Herstellung von neuem Papier / Karton verwendet werden. Andere Gegenstände wie Heftklammern oder kleine Plastikstücke werden entfernt. Schließlich und falls erforderlich, schließt ein Entfärbungsvorgang den Vorgang ab und entfernt die Druckfarbe aus dem Zellstoff. Der Zellstoff wird dann ausgerollt und getrocknet, und schließlich aufgewickelt. Aus den Spulen können neue Endprodukte hergestellt werden.

Weltweit wird jeder 6. gefällte Baum in Papier / Pappe umgewandelt. Für die Herstellung von Papier aus natürlichen Ressourcen wird fast genauso viel Energie benötigt wie für die Herstellung von Stahl. *** Hinzu kommen die Probleme der Abholzung der Urwälder, um diese durch Baumplantagen zur Herstellung von Papier und Pappe zu ersetzen, sowie der illegale Holzeinschlag. Eine Studie aus dem Jahr 2012 ergab, dass von 34 analysierten Kinderbüchern 16 Fasern enthielten, die illegal geerntet wurden. ***

 

Obwohl Papier und Pappe aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, übt das Wachstum des Pappkartonmarktes einen starken Druck auf die Wälder der Welt aus. In Anbetracht der oben genannten Fakten unterstreicht dies die Bedeutung des Sortierens und Recyclings von Papier und Pappe.

 

Das Recycling von Papier und Pappe reduziert nicht nur den Rohstoffverbrauch, sondern benötigt auch weniger Energie und Wasser als die Produktion aus Rohstoffen. Eine Analyse der jüngsten Zahlen belegt bereits eine Trendwende. Im Jahr 2019 machte Papier / Pappe aus Altpapier 57% der weltweiten Produktion aus, 43% stammten aus Rohstoffen. ***

 

Die Verwendung von Rohstoffen ist in der Tat manchmal eine Notwendigkeit. So ist es beispielsweise bei Verpackungen aus Papier und Pappe, die für Lebensmittel verwendet werden, häufig erforderlich, Rohfasern zu verwenden, um eine Verpackungsqualität zu gewährleisten, die bestimmte Gesundheitsstandards erfüllen muss.

 

Dies liegt daran, dass die Länge der Fasern mit jedem Recyclingzyklus verkürzt wird, was die Qualität der Fasern im Laufe der Zeit verschlechtert. Um eine gute Qualität der Verpackung zu gewährleisten und deren Inhalt angemessen zu schützen, werden daher Primärfasern zur Herstellung der Verpackung verwendet.

 

Die Verwendung von Papier und Pappe allein (in Monomaterial) ist derzeit jedoch noch nicht geeignet, um eine längere Lagerung zu gewährleisten und frische Produkte zu verpacken. Die Kombination mehrerer Materialien in einer einzigen Verpackung (Zugabe von Kunststoff oder Aluminium zusätzlich zu Papier und Pappe) wird zu einer Notwendigkeit, da diese ergänzenden Materialien es ermöglichen, Dichtheit und Undurchlässigkeit zu gewährleisten. Der Kaffeebecher ist eines der bekanntesten Beispiele, welcher im Allgemeinen mit einer dünnen Kunststoffschicht versiegelt ist. In der gegenwärtigen Phase der technischen Entwicklung sind dies die einzigen Mittel, die eine längere Konservierung und Frische von Lebensmitteln gewährleisten und die Übertragung des Geschmacks von Papier - Pappe auf Lebensmittel vermeiden können.

 

Eine andere Technik besteht darin, Zusatzstoffe einzusetzen, die dem Papier-Karton bestimmte gewünschte Eigenschaften verleihen. Meist handelt es sich um Füllstoffe und Beschichtungsprodukte, sowie Lacke, Tinten, Klebstoffe, chemische Bestandteile wie hydrophobe Substanzen oder um einen silikon- oder schwefelhaltigen Effekt zu erzeugen. Abhängig von den verwendeten Zusatzstoffen und der verwendeten Menge können diese auch die Qualität des recycelten Zellstoffs beeinflussen und sogar den Recyclingprozess behindern.

 

In beiden Fällen, wenn die Fasern nach mehreren Recyclingzyklen zu kurz werden - im Allgemeinen zwischen sechs und sieben Zyklen - oder wenn zu viele Verunreinigungen aufgrund bestimmter Zusatzstoffe im Zellstoff gefunden, kann dieser nur noch für die Herstellung minderwertiger Produkte wie z. B. Toilettenpapier verwendet werden. Für die Herstellung hochwertiger Verpackungen aus Papier und Pappe sollten Rohstoffe verwendet werden. Besonders wenn die Verpackung für den Kontakt mit Lebensmitteln bestimmt ist.

 

Aktuelle Recyclingquoten

 

  • Die Recyclingquote für Papier-Karton-Verpackungen in Luxemburg liegt 2019 bei 87,31%. ****
  • Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestrecyclingrate beträgt 60%.
  • In Luxemburg macht Papier/Karton 32% der Gesamtmenge an recyceltem Verpackungsabfall aus. ****

 

Angestrebte Recyclingquoten gemäß europäischer und luxemburgischer Gesetzgebung

 

2025 : 75%

2030 : 85%

 

Interessante Fakten:

  • Von 2008 bis 2019 betrug das Wachstum der Papier- / Kartonverpackungsabfälle auf dem luxemburgischen Markt 33,3%.
  • In Luxemburg produziert jeder Einwohner schätzungsweise zwischen 119 und 147 kg Papier- und Kartonverpackungsabfälle pro Jahr (2017) - einer der höchsten Verbrauchswerte in ganz Europa. ***
  • Derzeit gibt es über 3.000 verschiedene Papiersorten. ***
  • 2019 machte Papier / Karton aus Altpapier 57% der weltweiten Produktion aus, 43% stammten aus Rohstoffen. ***
  • 72% des Papiers / Kartons werden in Europa recycelt. *****
Dilbert-Comic über Greenwashing
- We replaced our styrofoam cups with paper cups, but it's not so clear that it helps the planet.
- We didn't do it to help the planet. We did it to look like the sort of company that cares about that sort of thing.
- Oh. In that case it's working great.
- As soon as you stop whining.
 
 
* Source : Eurostat
** Source : https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000078283_fre
*** Source : ECO-Conseil
**** Source : Valorlux rapport annuel 2019
***** Source : CEPI Statistics
****** Source : CITEO

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Gut zu wissen

 

  1. Zerreißen Sie Ihren Kartonabfall nicht in kleine Stücke, da diese beim automatischen Sortieren möglicherweise nicht identifiziert werden. Sie würden dann in die Sortierlinie von Papier fallen, was das Recycling erschweren würde.
  2. Legen Sie Ihre Papier- / Kartonabfälle nicht in eine Plastiktüte: Sobald die Plastiktüte in den Sortierfluss gelangt, wird sie als unerwünscht eingestuft und aus dem Rest des Prozesses entfernt, da die visuelle Kontrolle ihres Inhalts nicht möglich ist. Die Papier-Kartonabfälle können dann niemals recycelt werden.
  3. Thermopapier (Kassenbons, Fax) darf nicht mit Papier- und Kartonabfällen entsorgt werden. Seine Bestandteile können den Zellstoff während des Recyclingprozesses verunreinigen. Diese Papiersorte muss daher mit dem Restmüll (graue Tonne) entsorgt werden.

 

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Verpackungen aus Glas

 

Wussten Sie, dass durch das Recycling einer Tonne Glas, der Abbau, der Transport und die Verarbeitung von 1,2 Tonnen natürlicher Ressourcen vermieden werden?

 

Wie werden die auf den luxemburgischen Markt gebrachten Glasverpackungen sortiert und recycelt? Um welche Verpackungsarten handelt es sich? Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Artikel.

 

Glas ist eines der ältesten Materialien, das vom Menschen verwendet wird. Die Entdeckung von Glas um 4.500 v. Chr. war wahrscheinlich ein Zufall, als die Mesopotamier erkannten, dass die Hitze des Feuers Sand und Soda in Glaspaste verwandelte.

 

Im Laufe der Zeit haben sich neue Techniken zur Herstellung von Glas entwickelt, wie z.B. das Formen von Glas und die Glasbläserei. Das Glas, das lange Zeit noch undurchsichtig war, war jedoch bereits in verschiedenen Farben erhältlich. Das erste Glas mit hoher Durchsichtigkeit wurde im 13. Jahrhundert in der italienischen Stadt Murano hergestellt.

 

1632 erfand der Diplomat Kenelm Digby die moderne Glasflasche und 1903 erfand der Amerikaner Michael J. Owens die erste Maschine, mit der Flaschen automatisch hergestellt werden konnten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde schließlich mit der Einführung elektronisch gesteuerter Maschinen das Produktionsvolumen von Glasverpackungen erhöht und die Produktion im industriellen Maßstab ermöglicht.

Glas wird in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt: Flachglas, Hohlglas, Glasfaser und technische Anwendungen für die Elektronik. Glasverpackungen fallen unter die Kategorie Hohlglas. Diese sind inert und wasserdicht, was sie sehr stabil macht. Aufgrund ihrer Eigenschaften benötigen sie keine andere Barriere oder andere Zusätze, um ihren Inhalt zu schützen.

 

Glasverpackungen gibt es in verschiedenen Ausführungen (unvollständige Liste):

 

  • Wein-, Bier- und Spirituosenflaschen
  • Champagner-, Sekt- und Schaumweinflaschen
  • alkoholfreie Getränkeflaschen
  • Flaschen und Gläser mit Hygiene- und Schönheitsprodukten oder Arzneimitteln (Cremes, Parfums)
  • Einmachgläser mit Konserven und Gewürzen (z. B. Gläser mit Erbsen, Karotten, Bohnen, Marmelade, Gurken, Kapern)
  • Flaschen mit Olivenöl, Essig
  • Salz- und Pfeffermühle

 

98% der gesamten Produktion von Glasverpackungen entfallen auf Lebensmittel und 2% auf Hygiene-, Schönheitsprodukte und Arzneimittel.

Sortierung

 

Im Großherzogtum Luxemburg können Glasverpackungen von den Haushalten sortiert und von den Gemeinden auf verschiedene Weise gesammelt werden: private Glastonne, Sammelcontainer oder Recyclingzentrum. Die Glastonne, die für diesen Zweck zur Verfügung gestellt und von Haus-zu-Haus gesammelt wird, ist sicherlich die einfachste Möglichkeit für Verbraucher, zu Hause zu sortieren und ihren Glasabfall zu entsorgen.

Über die Haus-zu-Haus-Sammlung oder die zentrale Sammlung in Recyclinghöfen und Sammelcontainern, werden Glasverpackungsabfälle zur Firma Lamesch in Bettembourg und Holzthum, zur Firma Hein in Bech-Kleinmacher und zur Firma Eco-Tec in Sanem transportiert. Zu diesem Zeitpunkt werden auch schon die ersten unerwünschten Gegenstände manuell aus dem Glasabfall entnommen. 

 

Das Recycling

 

Von Luxemburg aus wird das Glas zur französischen Firma Sibelco transportiert. Hier werden die Glasscherben, dh das gereinigte und zerkleinerte Glas, das als Ersatz für das Rohmaterial verwendet wird, in mehreren Schritten hergestellt:

 

  • Durch die magnetische Sortierung werden Eisenmetallkörper (Flaschenverschlüsse, Glasdeckel und verschiedene Metalle) vom Rest des Stromes getrennt.
  • Durch manuelles Sortieren werden größere Abfälle (Zeitungen, Pappkartons, Plastiktüten) entfernt.
  • Dann folgt die Kalibrierungsphase, die aus dem Zerkleinern des Glasabfalls besteht. Die Nichteisenmetallmaterialien (z. B. Aluminium) werden über Wirbelströme entfernt.
  • Während der optischen Sortierung werden inerte und unschmelzbare Stoffe (Tassen, Teller, Blumentöpfe) aus dem Fluss entfernt.
  • Schließlich wird eine Sortierung nach Farben durchgeführt.

 

Die nach Farbe sortierten Glasscherben können somit an den Glasmacher geliefert werden. Der Glasmacher wird aus den Glasscherben neue Verpackungen herstellen. Dazu werden die Glasscherben in einem Schmelzofen erneut verflüssigt. Manchmal müssen natürliche Rohstoffe (Sand, Soda usw.) hinzugefügt werden. Allerdings sind Glasscherben zum Hauptrohstoff in der Glasindustrie geworden, wobei einige Öfen mit über 90% Glasscherben betrieben werden.

Das zur Herstellung der Verpackungen verwendete Glas, das als Kalknatronglas bezeichnet wird, besteht aus drei Grundbestandteilen: Siliziumdioxid (SiO2), Natriumoxid (Na2O) und Calciumoxid (CaO). Die Glasherstellung erfolgt jedoch nicht mehr ausschließlich mit natürlichen Ressourcen, sondern hauptsächlich mit Glasscherben - den Glasscherben, die unter anderem aus der Sammlung von Verpackungsabfällen stammen.

Durch die Verwendung von Glasscherben spart die Herstellung neuer Glasverpackungen natürliche Ressourcen und ein Drittel der Energie im Vergleich zur Herstellung von neuem Glas. Glas kann auch bis zu 50 Mal recycelt werden, ohne seine Eigenschaften zu verlieren.

 

Glasverpackungen, die nach Gebrauch durch die Verbraucher von den im Großherzogtum Luxemburg eingerichteten Sammelsystemen gesammelt werden, können in neuem Glas ein zweites Leben finden. Im Jahr 2018 wurden europaweit 76% der Glasverpackungen für das Recycling gesammelt. * Und diese Sammelrate entwickelt sich weiterhin positiv. Wenn Sie zu Hause sortieren, können Sie auch dazu beitragen, diese Sammelrate zu erhöhen.

 

Einige Fakten, die Sie zur Teilnahme an der Sortierung anregen sollten:

 

  • Durch das Recycling einer Tonne Glas werden 1,2 Tonnen natürliche Ressourcen nicht abgebaut, transportiert und verarbeitet. *
  • Eine Tonne recyceltes Glas spart 1550 kWh, was dem Energieverbrauch eines LCD-Fernsehers für 858 Tage entspricht.
  • Durch das Recycling einer Tonne Glas wird die Luftverschmutzung um 25% reduziert.
  • Durch das Recycling einer Tonne Glas wird die Wasserverschmutzung um 50% reduziert.

Aktuelle Recyclingquoten

 

  • Die Recyclingquote für Glasverpackungen in Luxemburg liegt 2019 bei 66,58%.**

 

  • Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestrecyclingrate beträgt 60%.
  • In Luxemburg macht Glas 41% der Gesamtmenge an recyceltem Verpackungsabfall aus. **

 

Angestrebte Recyclingquoten gemäß europäischer und luxemburgischer Gesetzgebung

 

2025 : 70%

2030 : 75%

Interessante Fakten:

  • 18,7% des Gewichts der Verpackungsabfälle aller Materialien zusammen, die 2018 in Europa erzeugt wurden, sind aus Glas ***
  • Glasflaschen und Gläser mit Metallverschluss sind zu 99% recycelbar ****
  • Eine Tonne recyceltes Glas spart 1550 kWh, was dem Energieverbrauch eines LCD-Fernsehers für 858 Tage entspricht
  • Eine Tonne recyceltes Glas ermöglicht die Herstellung von durchschnittlich 2.200 neuen 75-cl-Flaschen****
  • Eine Tonne recyceltes Glas spart 1,2 Tonnen Rohstoffe für die Herstellung von Glas

 

  • Eine Tonne recyceltes Glas reduziert den CO2-Ausstoß um 621 kg, was 5.600 km mit dem Auto entspricht.

 

Foto von Bruchglas
* Source : FEVE.org
**Source : Valorlux rapport annuel 2019
*** Source : Eurostat
****Source : https://www.bvse.de/recycling-glas/nachrichten-glasrecycling/4328-bv-glas-studie-glasverpackungen-sind-bis-zu-99-prozent-recyclingfaehig.html
***** Source : CITEO

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Gut zu wissen:

  1. Nur Verpackungsglas (Kalknatron) darf in die Glastonne oder in den Glascontainer geworfen werden! Alle anderen Glassorten haben dort keinen Platz, da sie andere physikalisch-chemische Eigenschaften haben, die das Recycling von Verpackungsglas stören können. (Beispiele für Glas, das kein Verpackungsglas ist: Spiegel, Lampe, Fernsehbildschirm, Glühbirne, Kristall, Pyrex, Porzellan.) Diese Gläser müssen in einem Recyclingzentrum abgegeben werden.
  2. Vergessen Sie nicht, Ihre Metalldeckel, Metallkörbe von Sektflaschen, Kronkorken und Schraubverschlüsse von Glasflaschen und Gläsern in den blauen Sack zu werfen!
  3. Mehrweg-Glasflaschen sollen an den Händler zurückgegeben werden, und nicht in die Glastonne oder den Glascontainer geworfen werden. Mehrwegglas kann wiederverwendet werden, ohne die Schmelzphasen zu durchlaufen, was Ihre Ökobilanz verbessert. Diese Flaschen können gewaschen und dann wieder aufgefüllt werden.

 

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Getränkekartons

 

Wussten Sie, dass die Recyclingquote von Getränkekartons in Europa 2019 51% betrug? * Und dass Getränkekartons 2% der Gesamtmenge der im Großherzogtum Luxemburg recycelten Verpackungsabfälle ausmachen? *** 

 

Wie kann diese Recyclingquote verbessert werden und wie werden Getränkekartons nach Gebrauch durch die Verbraucher behandelt? Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Artikel. 

 

1915 meldete der Amerikaner John van Wormer das erste Patent für einen Getränkekarton an. Die Besonderheit dieser Kartons war, dass sie für flüssige Lebensmittel, insbesondere Milch, verwendet wurden, und dies ab den 1930er Jahren. Um sie wasserdicht zu machen, wurden diese ersten Getränkekartons mit einer Schicht Paraffinwachs versehen. Inspiriert von dieser innovativen Verpackung und nach einem Besuch in den USA erfand ein deutscher Fabrikant namens Günter Meyer-Jagenberg die Perga-Verpackung, eine wasserdichte und faltbare Kartonverpackung, für die er 1930 in Europa ein Patent anmeldete. Es war die erste flexible Verpackung in Europa und inspiriert noch heute die Herstellung moderner Getränkekartons. 

 

Der eigentliche Durchbruch von Getränkekartons begann nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Verpackung erhielt eine neue Form, die auch heute noch bekannte Ziegelform, um den Transport zu Supermärkten, die inzwischen die kleinen Läden in der Nachbarschaft ersetzen, zu erleichtern. Über die Zeit wird allmählich die Schicht aus Paraffinwachs durch eine Schicht aus Polyethylen ersetzt. 

 

1975 kam eine weitere Neuheit auf den Markt: die keimfreie Abfüllung. Dieser Prozess garantiert eine noch längere Haltbarkeit von Lebensmitteln und schützt sie vor Kontaminationen. Diese Entwicklung wird von der Zugabe einer dünnen Aluminiumschicht im Getränkekarton begleitet, die es nun ermöglicht, den Getränkekarton für andere flüssige Lebensmittelanwendungen wie Suppen zu verwenden. 

Getränkekartons sind Verbundverpackungen aus Pappe, Polyethylen und, für aseptische Getränkekartons, einer dünnen Aluminiumschicht. Im Durchschnitt besteht ein Getränkekarton aus 75% Papierfaser, 4% Aluminium und 21% Kunststoff (Polyethylenfolie und HDPE-Kappe). 

 

Jede Schicht hat ihre eigene Funktion. Die Kunststoffschicht aus Polyethylen dient als Barrierematerial und schützt den Inhalt vor Feuchtigkeit. Aluminium hingegen schützt vor dem Eindringen von Sauerstoff und Licht. Das Hauptmaterial, Pappe, besteht zu 90% aus langen Baumfasern aus skandinavischen Wäldern und verleiht der Verpackung ihren biegsamen Charakter. 

 

Die Kombination dieser Materialien führt dazu, dass Getränkekartons aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften verwendet werden: Sie sind wasserdicht, leicht und licht- und sauerstoffundurchlässig. Ihre besondere Ziegelform erleichtert auch den Transport. Diese Verpackungen schützen ihren Inhalt sowohl bei Raumtemperatur als auch im Kühlschrank. Da die Zutaten bis zu zwölf Monate gelagert werden können, ohne gekühlt werden zu müssen, tragen sie auch zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung bei. 

 

Getränkekartons gibt es in verschiedenen Ausführungen (unvollständige Liste): 

 

  • Milch 
  • Schokoladenmilch 
  • Saft 
  • Sahne 
  • Wasser 
  • Wein 
  • Suppe 

Sortierung 

 

Im Großherzogtum Luxemburg können Getränkekartons von den Haushalten sortiert und von den Gemeinden auf verschiedene Weisen gesammelt werden: über den blauen Sack von Valorlux oder über Recyclingzentren. Der blaue Sack von Valorlux, der für diesen Zweck bereitgestellt und in der Haus-zu-Haus Sammlung gesammelt wird, ist sicherlich die einfachste Möglichkeit für Verbraucher, zu Hause zu sortieren und ihre Getränkekartons zu entsorgen. 

 

Getränkekartons, die mit der Haus-zu-Haus-Sammlung (blauer Sack) abgeholt werden, werden dann zum Sortierzentrum Hein Déchets in Bech-Kleinmacher transportiert. Die über die Recyclingzentren gesammelten Getränkekartons werden zu der Firma Lamesch in Bettembourg transportiert. 

 

Im Sortierzentrum gelangen die Getränkekartons in den gleichen Sortierfluss wie die anderen über den Valorlux-Sack gesammelten Materialien - nämlich Kunststoffverpackungen und Metallverpackungen. Getränkekartons können durch optische Sortierung (NIR / Nahes Infrarot) vom Rest des Flusses getrennt werden. Am Ende des Sortierprozesses werden alle Verpackungsabfälle aus Getränkekartons zu einer einzigen Fraktion zusammengefasst und zu Ballen gepresst, um zum spezialisierten Recycler, die Papierfabrik Niederauer Mühle in Deutschland, transportiert zu werden. 

 

Recycling 

 

Das Recyclingverfahren für Getränkekartons ist dem für Papierverpackungen und Pappe sehr ähnlich. Da es sich bei Getränkekarton jedoch um eine Verpackung handelt, die aus mehreren Materialien besteht, ist ein entsprechendes Verfahren erforderlich. Dies wird von spezialisierten Recyclern umgesetzt, um die Papierfasern zurückzugewinnen und von den anderen Materialien, aus denen die inneren Schichten des Produkts bestehen, nämlich Kunststoff und Aluminium, zu trennen. 

 

Um die zur Herstellung von neuem Papier / Karton verwendeten Sekundärfasern wiederzugewinnen, werden die Getränkekartons zunächst in ein heißes Wasserbad, einen so genannten Pulper-Scrubber, gegeben, in dem sich die Fasern trennen und zu Zellstoff umformen. Dieser Schritt benötigt mehr Zeit, d. H. 20 Minuten anstelle von 5 Minuten für Verpackungen aus einfachem Papier und Pappe, um sicherzustellen, dass sich die Papierfaser vollständig vom Kunststoff und vom Aluminium trennt. Die Schwerkraft trennt dann die Kunststoff- und Aluminiumschichten vom Karton. Der Zellstoff wird dann ausgerollt und getrocknet, um schließlich aufgewickelt zu werden. Aus den Rollen können neue Endprodukte aus Papier und Karton hergestellt werden. 

Die ökologischen Vor- und Nachteile von Getränkekartons sind umstritten und führen häufig zu unterschiedlichen Ergebnissen. Aktuelle Studien zeigen, dass Getränkekartons sich günstig auf den Klimawandel auswirken. Die Verwendung von Holzfasern als Hauptmaterial sowie eine einfache Lagerung und ein reduziertes Gewicht der Verpackung ermöglichen die Optimierung der Transportwege. Ein LKW kann in der Tat durchschnittlich mit 25-41% mehr Getränkekartons beladen werden als ein mit Glasflaschen beladener LKW. Die aus dem Zellstoff von Getränkekartons gewonnenen Kartonfasern sind hochwertige Langfasern, die recycelt werden können. Auch wenn sie nicht wieder in Verpackungen in direktem Kontakt mit Lebensmitteln integriert werden können, finden sie in Anwendungen wie Taschentüchern oder Hygienepapier (Papierhandtücher, Toilettenpapier) oder Pappkartons, Papiertüten und Umschlägen ein zweites Leben. Der Einsatz biogener Ressourcen und ein optimierter Transport wirken sich somit positiv auf die Auswirkungen auf die CO2-Emissionen und die Umweltverträglichkeit von Getränkekartons aus. 

 

Andererseits wird diese positive Bewertung der aktuellen Recyclingfähigkeit von Getränkekartons durch Analysen bestimmter Verbände in Frage gestellt. Da Getränkekartons Verbundverpackungen aus mehreren Materialien sind, wurde das Recycling aller seiner Komponenten noch nicht im industriellen Maßstab durchgeführt. Selbst wenn Holzfasern recycelt und in anderen Produkten wiederverwendet werden können, werden andere Materialien - diese Mischung aus Polyethylen und Aluminium, PolyAl genannt - hauptsächlich energetisch verwertet. Kunststoff kann als Energiequelle zum Trocknen von Zellstoff in der Papiermaschine verwendet werden. Aluminium kann als Bindemittel in Zement verwendet oder als Rohstoff zurückgewonnen werden. Die finanzielle Tragfähigkeit des Recyclings dieser beiden Komponenten ist noch nicht gewährleistet. 

 

Die großen Getränkekartonhersteller versprechen jedoch Verbesserungen, indem sie ihre Stärken zusammenführen und kombinieren, und suchen aktiv nach Recyclinglösungen. Ein Ansatz besteht darin, ein Verfahren zur Umwandlung von PolyAl in Granulat einzurichten, das in neuen Produkten wiederverwendet werden kann. Zu diesem Zweck wird 2021 in Deutschland ein neues spezialisiertes Recyclingzentrum eröffnet. 

 

Bei einer europäischen Recyclingquote von 51% im Jahr 2019 ist es daher wichtig, weiterhin Getränkekartons zu sammeln und zu sortieren. Diese Rate steigt seit mehreren Jahren stetig an, kann aber noch optimiert werden. Aus diesem Grund ist Ihre Teilnahme an der Sortierung von Getränkekartons wichtig. 

Aktuelle Recyclingquoten

 

  • Die Recyclingquote für Getränkekartons in Luxemburg liegt 2018 bei 71,13%. ** 
  • Es gibt keine gesetzlich vorgeschriebene Mindestrecyclingquote. 
  • In Luxemburg machen Getränkekartons 2% der Gesamtmenge an recyceltem Verpackungsabfall aus. *** 

 

Angestrebte Recyclingquote gemäß europäischer und luxemburgischer Gesetzgebung 

 

In der europäischen und luxemburgischen Gesetzgebung ist keine spezifische Recyclingquote vorgesehen. 

 

Interessante Fakten:

  • 98% der Papierfasern, die bei der Herstellung von Getränkekartons in Europa verwendet werden, stammen aus nachhaltig bewirtschafteten europäischen Wäldern, die FSC- oder PEFC-zertifiziert sind.* 

  • Milchprodukte machen 55% des Marktes für Getränkekartons aus, Säfte und andere Lebensmittel machen 45% des Marktes aus. *

  • 51% der auf dem europäischen Markt gebrachten Getränkekartons wurden 2019 recycelt. * 

  • 2019 wurden 1.371 Tonnen Getränkekartons auf den luxemburgischen Markt gebracht. *** 

 

Foto von Trinkkartonballen
Quellen:
*ACE
** Source : Valorlux Jahresbericht 2018
*** Source : Valorlux Jahresbericht 2019

Warum werden einige Materialien derzeit nicht recycelt?

Verschiedene Faktoren erklären, warum einige Abfälle derzeit noch nicht recycelt werden können:

 

  • Technologischer Fortschritt: Das Recycling jedes Materials setzt voraus, dass die dazu benötigte Recyclingtechnologie vorhanden ist. Für einige Materialien wurde die Recyclingtechnologie noch nicht entwickelt oder ermöglicht noch kein Recycling in großen Mengen.
  • Ökonomisches und ökologisches Interesse: Das Fehlen garantierter Abnehmer, zu geringe Abfallmengen (die Gewinnschwelle liegt bei rund 25.000 Tonnen) und hohe Kosten verhindern, dass es weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll ist, das Recycling einiger Materialien in Betracht zu ziehen.
  • Wettbewerbsfähigkeit in Bezug auf Neuware: Eine Recyclingkette muss in Bezug auf Neuware wettbewerbsfähig sein. Preisschwankungen bei Rohstoffen können daher auch die Entwicklung von Recyclingketten beeinflussen.
  • Verpackung mit innovativen Materialien: Fortschritte bei der Vermarktung von Verpackungen aus innovativen Materialien sind häufig ein Hindernis für das Qualitätsrecycling, da die Technologie, die das Recycling dieser Materialien ermöglicht, noch nicht entwickelt wurde.

Das Leeren Ihrer Verpackung ist der erste Schritt zum Qualitätsrecycling!

Um eine ordnungsgemäße Sortierung und Wiederverwertung der gesammelten Verpackungen zu gewährleisten, sollten Sie:

 

- Ihre Flaschen und Getränkekartons vollständig ausleeren.

- Keine Essensreste in Ihrem Kartonabfall belassen (z. B. die Pizzaschachtel).

- Alle Essensreste aus Ihren Töpfen, Bechern und Schalen entfernen. Es ist jedoch nicht notwendig, sie zu spülen.

 

Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Ihre recycelbaren Verpackungen in die Sortier- und Recyclingkette gelangen. Nicht entleerte Verpackungen werden mechanisch oder manuell aus dem Sortier- und Recyclingstrom entfernt.

Weitere Informationen zu den Sortieranweisungen finden Sie auf der Seite "Mein blauer Sack".

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